Kursprogramm ESS 2010

Die Edirom Summerschool 2010 steht im Zeichen der technologischen Veränderungen, die die Arbeitsweise der Geisteswissenschaften beeinflussen. Begriffe wie „Computerphilologie“, „Digital Humanities“ oder „Digitale Edition“ sind zwar in aller Munde, die konkreten, damit verbundenen Herausforderungen aber weniger bekannt. In unseren drei Workshops gehen wir auf bestimmte Techniken und Technologien aus diesem Kontext ein.

Eine erste Einführung in das Thema XML bietet der dreitägige Kurs „XML und XML-Technologien“; mit seiner allgemeinen Ausrichtung bietet der Kurs den idealen Einstieg für jeden Interessierten.

Die weiterführenden Workshops „Einführung in die Text Encoding Initiative (TEI)“ und „Grundlagen der Musikcodierung und digitalen Musikedition“ vermitteln Kenntnisse zu speziellen geisteswissenschaftlichen XML-Codierungsschemata und -standards sowie zu bestehenden Tools, die bei der Aufbereitung entsprechender Inhalte eingesetzt werden können. Im Workshop zur digitalen Musikedition wird hier speziell auf das Codierungsschema der sogenannten Music Encoding Initiative (MEI) sowie auf die Arbeitswerkzeuge des Edirom-Projektes eingegangen.

Bei Interesse zur Teilnahme bitten wir um eine Registrierung zu den jeweiligen Workshops bis zum 12.09.2010 über die untenstehenden Links. Aus technischen Gründen ist die maximale Teilnehmerzahl begrenzt.

Keine Übersicht verfügbar

Einführung in die Text Encoding Initiative

Dozent: Peter Stadler

Zeit: Mo. (27. 9.) bis Mi. (29. 9.)

Raum: N5.216 (Campus Universität Paderborn)

1987 wurde die TEI ins Leben gerufen mit dem Ziel, Hard- und Software-unabhängige Methoden zum Speichern von geisteswissenschaftlichen Daten zu entwickeln und zu unterhalten. Inzwischen gilt TEI im geistes- und sozialwissenschaftlichen Feld als de-facto-Standard für digitale Texte und bildet so auch das Fundament für Austausch und Interopabilität dieser Daten. Dabei ist „TEI“ mindestens Dreierlei: Eine Institution und „community“, ein Bündel von Richtlinien zur Textauszeichnung sowie ein formales Codierungsschema.

Der Workshop versteht sich als Einführung in diese drei Bereiche, wobei der Schwerpunkt auf dem praktischen Umgang mit den Richtlinien und dem Codierungsschema zum Zwecke der (kritischen) Textauszeichnung liegt. Dazu gehören das Arbeiten mit dem Modul- und Klassensystem von TEI sowie einem Kernbestand von TEI-Elementen und -Attributen, ebenso ein Einstieg in das Erstellen eigener Schemata mittels ODD.

Vorausgesetzt wird ein Grundverständnis von XML, XSLT und des XML-Editors oXygen.

Grundlagen der Musikcodierung und digitalen Musikedition

Dozent: Johannes Kepper

Zeit: Do. (30. 9.) bis Fr. (1. 10.)

Raum: N5.216 (Campus Universität Paderborn)

Für die musikphilologische Arbeit stehen inzwischen verschiedene digitale Arbeits- und Publikationswerkzeuge zur Verfügung. Im Rahmen des zweitätigen Workshops soll einerseits das Dateiformat der Music Encoding Initiative vorgestellt werden, welches die Grundlage der digitalen Arbeit bildet, aber als Modell auch darüber hinaus eine präzise Terminologie zur Beschreibung musikalischer Quellen anbietet.

Andererseits sollen zentrale Workflows zur Arbeit mit den verschiedenen Werkzeugen des Edirom-Projekts vermittelt werden. Darüber hinaus sollen grundlegende Fragen und Auswirkungen des Wandels der editorischen Arbeit thematisiert werden.

Vorausgesetzt wird ein Grundverständnis von XML, XSLT und des XML-Editors oXygen.

XML und XML-Technologien

Dozent: Julian Dabbert

Zeit: Di. (21. 9.) bis Fr. (24. 9.)

Raum: N5.216 (Campus Universität Paderborn)

In der Musikwissenschaft und den Geisteswissenschaften generell wird die Arbeit mit XML und den sogenannten XML-Technologien immer wichtiger. In den letzten Jahren haben sich in den Digital Humanities fast ausschließlich Dateiformate etabliert, die auf der eXtensible Markup Language (XML) basieren. In diesem Workshop sollen grundlegende Fähigkeiten für den Umgang mit XML erlernt werden. Hierzu werden in praktischen Übungen (unter Anleitung) u.a. Aufgaben zur XML-Syntax, XML-Namespaces, XPath, XSLT und XML-Schema bzw. RelaxNG durchgeführt. Bewusst werden in diesem Kontext philologische Problemstellungen ausgeklammert; im Rahmen ergänzender Workshops zur Text Encoding Initiative (TEI) und zur Music Encoding Initiative (MEI) werden entsprechende Codierungskonzepte ausführlich behandelt, zu denen dieser Workshop die Grundlage bilden soll.