6. Edirom-Summer-School mit Teilnehmerrekord
Workshop-Woche zum digitalen Arbeiten in der Musikwissenschaft
In der vorlesungsfreien Zeit veranstaltete der „Virtuelle Forschungsverbund Edirom“ (ViFE) des Musikwissenschaftlichen Seminars Detmold/Paderborn in Zusammenarbeit mit DARIAH-DE zum sechsten Mal die Edirom-Summer-School (ESS) in den Räumen des Heinz Nixdorf Instituts der Universität Paderborn. Nachdem bereits in den vergangenen Jahren eine stetig steigende Teilnehmerzahl zu verbuchen war, wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord mit insgesamt 100 Beteiligten aufgestellt.
Im Rahmen der einwöchigen Sum-mer School, die unter dem Motto „Digital Humanities – Themen, Tools, Technologien“ stand, wurden verschiedene Kurse und Workshops zu Inhalten rund um die Anwendung von digitalen Standards, Arbeitsweisen und Werkzeugen in den Digital Humanities (DH) bzw. im Bereich der digitalen Musikedition angeboten. Während auch in den vergangenen Jahren die überwiegende Zahl der Teilnehmenden aus dem musikwissenschaftlich-universitären Bereich kam, war die Zahl der Vertreter von (Musik-)Bibliotheken, von DH-Toolentwicklern und von (Musik-)Verlagen dieses Jahr besonders signifikant. Auch das steigende Interesse aus dem Ausland an der ESS zeigte sich mit Teilnehmenden und Dozenten aus Dänemark, Italien, Österreich, Polen, der Schweiz, den USA und Kanada.
Aktiver Austausch Besucht werden konnten deutsch- und englischsprachige Kurse in drei verschiedenen Kursschienen: Workshops, die praxisnahe Facetten der digitalen Forschungsarbeit thematisierten; Einsteiger-Seminare, die Einführungen in Datenstandards (Music Encoding Initiative und Text Encoding Initiative) und Software (Edirom Tools) boten sowie Fortgeschrittenen-Veranstaltungen, die erweiterte Kenntnisse im Umgang mit XML-basierten Daten vermittelten. Besonders für die letztgenannten Kurse war dieses Jahr ein erhöhtes Interesse zu verbuchen. Dieses lässt darauf schließen, dass viele Teilnehmenden bereits in den vergangenen Jahren teilgenommen haben – tatsächlich zeigt sich, dass die ESS im sechsten Jahr ihres Bestehens längst auch zu einem Forum für DH-Interessierte mit Schwerpunkt Musik geworden ist. Zusätzlicher Programmpunkt jeder ESS ist das Edirom-User-Forum. Hier präsentierten sich im Rahmen einer Postersession digital arbeitende Editionsprojekte und boten interessierten Teilnehmern Informationsmöglichkeiten zum Stand aktuell laufender Projekte und erreichten somit einen aktiven Austausch zwischen allen Beteiligten.
Forschungsdaten für Andere Neben dem traditionellen Kursangebot konnte das Organisationsteam um Kristin Herold und Nikolaos Beer vom Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und DARIAH-DE diesmal auch zu einem Expertenkolloquium unter dem Titel „Forschungsdaten für Andere. Rahmenbedingungen, Lizenzen und Werkzeuge in der Musikwissenschaft“ einladen. Nach einem Überblick über rechtliche Rahmenbedingungen beim Austausch und der Verwendung digitaler Forschungsdaten in Editionskontexten diskutierten die Teilnehmer mit Vertretern von Projektförderern, Verlagen, Bibliotheken und Editionsprojekten über künftige Vorgehensweisen.
Alle Jahre wieder Dank der stetig steigenden Anzahl an Teilnehmern und der Aktualität von digitalen Projekten in den Geisteswissenschaften wird die Edirom-Summer-School auch im nächsten Jahr stattfinden. Vom 26. bis 30. September 2016 wird der Forschungsverbund ViFE wieder in die Räume des Heinz Nixdorf Instituts einladen.
Der vorstehende Bericht „6. Edirom-Summer-School mit Teilnehmerrekord“ von Anna Maria Komprecht erschien ebenfalls in der Paderborner Universitätszeitschrift (puz), 2/2015, S. 36/37.